"Jedes gesprochene irische Wort ist eine Kugel für die irische Freiheit." Mit diesem väterlichen Leitsatz sind Naoise und sein Freund Liam in Belfast aufgewachsen. Die beiden träumen von einer Karriere als Hip-Hopper, während sie sich als Drogendealer durchschlagen und an illegalen antibritischen Aktionen beteiligen. Als Liam sich bei einem Polizeiverhör weigert, Englisch zu sprechen, kommen sie in Kontakt mit dem Musiklehrer JJ, der als Dolmetscher geholt wird. Der erkennt sofort das Potenzial der gälischen Verse, die Liam in sein Notizbuch gekritzelt hat, und schon bald trifft sich das Trio in JJs zum Musikstudio umfunktionierter Garage. Rich Peppiatts energiegeladenes Regiedebüt ist ein Feuerwerk an Witz und Anarchie und mischt munter Fakten und Fiktion zur Entstehungsgeschichte der real existierenden Hip-Hop-Formation Kneecap, deren Mitglieder sich gleich selbst spielen. Kneecapping ist in etwa mit "Knieschuss" zu übersetzen, eine gängige Bestrafungsmethode der IRA. "Der Film funktioniert als Generationenporträt wie als Musikfilm, ist bissiger Kommentar und sehenswerter Exkurs in die Geschichte Nordirlands", schreibt Joachim Kurz auf Kino-Zeit, gleichzeitig pubertär albern und erstaunlich ernsthaft, sprühe er vor visuellen Einfällen und hebe vor allem auch die Bedeutung der Sprache für die Identitätsfindung hervor.
