Jun

21

Saturday

Reine mère

Paris in den frühen 1990er-Jahren. Die Tunesierin Amel ist eine schillernde Persönlichkeit, temperamentvoll und selbstbewusst. Zusammen mit ihrem algerischen Mann Amor hat sie der Heimat den Rücken gekehrt, um ihren beiden Töchtern in Frankreich ein besseres Leben zu ermöglichen. Gleichzeitig hadert sie mit dem sozialen Abstieg, der mit dem Exil verbunden ist, während Amor gelassen bleibt und mit seinen zwei schlechtbezahlten Jobs die Familie ernährt. Nun droht jedoch die Kündigung der Wohnung – und ihre ältere Tochter Mouna hat plötzlich Visionen von Karl Martell. Im Geschichtsunterricht hat sie erfahren, dass dieser im Jahr 732 die Araber bei Poitiers besiegte. Ausgerechnet der legendäre "Retter des Abendlands" wird für Mouna zu einer Art imaginärem Freund, der ihr hilft, ihre Ängste und ihre Identität zu verstehen. Mit "Reine mère" ist der tunesisch-französischen Regisseurin Manele Labidi ("Un divan à Tunis" ) ein charmantes Familiendrama gelungen, das sich auf originelle Weise mit den komplexen Themen Exil, Einwanderung und Integration beschäftigt. Aurore Engelen schreibt auf Cineuropa: "Indem sie Karl Martell als Symbol benutzt, vermittelt Manele Labidi geschickt (und humorvoll) das generationenübergreifende Trauma, das die Kinder der maghrebinischen Einwanderer in Frankreich heimsucht."

 

Total: XX.XX CHF

Info

Location:

Kinok – Cinema in der Lokremise, Grünbergstrasse 7, St. Gallen, CH

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