Im Zentrum des vorösterlichen Konzerts steht Haydns um 1786 im Auftrag der Stadt Cádiz entstandenes Streichquartett, das als Teil einer Karfreitagszeremonie konzipiert war. Das Stück setzt die sieben letzten Worte (genauer: Sätze) Christi am Kreuz instrumental um, wobei sich die musikalischen Themen prosodisch an die Rezitation der lateinischen Bibelzitate anlehnen. Das Werk gilt als Meisterwerk der sakralen Musik in der Epoche der Klassik, gekennzeichnet durch emotionale Tiefe und eine ausgefeilte musikalische Struktur. So wie Bach mit seinen Oratorien und Passionen, Mozart mit dem Requiem und viele grosse Komponisten danach versteht es Haydn, eine biblische Erzählung in ein aussergewöhnliches musikalisches Erlebnis zu verwandeln.
Dieser Passionsmusik geht die Uraufführung von Beat Schöneggs programmatisch «Trauer» benanntem Stück für Cello und Klavier voraus und die «Trauermusik», die Paul Hindemith 1936 während eines Aufenthalts in London anlässlich des Todes von König George V. schrieb.
Mit Veronika Miecznikowski (Geige), Bianca Montobbio (Geige), Hadži Gregor Bugar (Bratsche), Milo Ferrazzini (Cello), Tytus Miecznikowski (Cello), Beat Schönegg (Klavier).