SA 25-04-25
DOORS 2100
START 2200
BOX: CHF 15 / PRESALE: CHF 10
ALICE KÖPPEL
Indem sich Alice Köppel zum Superstar ernannte, tat sie sich ein kleines Paralleluniversum auf: ein Universum, in dem sie so viel Raum einnehmen darf, wie sie will. Und das tut sie - wenn auch bedacht.
Alice Köppel pflegt das Bewusstsein, dass Superstars auch Personen der Care sein können. Denn Superstars kreieren Zugehörigkeit. Ein Superstar zu sein ist politisch - und das nicht nur wegen Alice Köppel politisch geprägten Nachnamen. So forscht Alice Köppel nach Formaten, in denen sie Spaces als Superstar teilen kann. Sie arbeitet mit Scores, Text, und verschiedenen Medien. Immer am Spiel orientiert, immer feinfühlig.
Ganz in Köppel-Manier greift Alice nach den Sternen - und wird dabei scheinbar beiläufig zum Superstar. Nonchalant schreiend, torkelnd Schnörkel tanzend erforscht sie, was es bedeutet, eine Stimme zu haben; sich selbst eine Stimme zu geben.
CHRIS IMLER
Worauf man sich dabei vorbereiten muss? Sagen wir es so: Das Album transzendiert die Normen konventioneller Soundästhetiken – aber bleibt dabei gefühlvoll.
Der umtriebige Berliner Schlagzeuger Chris Imler, ursprünglich Augsburg spielte u.a. mit Die Türen, Peaches, Oum Shatt, Maximilian Hecker und Jens Friebe und ist seit 2014 auch
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SA 25-04-25
DOORS 2100
START 2200
BOX: CHF 15 / PRESALE: CHF 10
ALICE KÖPPEL
Indem sich Alice Köppel zum Superstar ernannte, tat sie sich ein kleines Paralleluniversum auf: ein Universum, in dem sie so viel Raum einnehmen darf, wie sie will. Und das tut sie - wenn auch bedacht.
Alice Köppel pflegt das Bewusstsein, dass Superstars auch Personen der Care sein können. Denn Superstars kreieren Zugehörigkeit. Ein Superstar zu sein ist politisch - und das nicht nur wegen Alice Köppel politisch geprägten Nachnamen. So forscht Alice Köppel nach Formaten, in denen sie Spaces als Superstar teilen kann. Sie arbeitet mit Scores, Text, und verschiedenen Medien. Immer am Spiel orientiert, immer feinfühlig.
Ganz in Köppel-Manier greift Alice nach den Sternen - und wird dabei scheinbar beiläufig zum Superstar. Nonchalant schreiend, torkelnd Schnörkel tanzend erforscht sie, was es bedeutet, eine Stimme zu haben; sich selbst eine Stimme zu geben.
CHRIS IMLER
Worauf man sich dabei vorbereiten muss? Sagen wir es so: Das Album transzendiert die Normen konventioneller Soundästhetiken – aber bleibt dabei gefühlvoll.
Der umtriebige Berliner Schlagzeuger Chris Imler, ursprünglich Augsburg spielte u.a. mit Die Türen, Peaches, Oum Shatt, Maximilian Hecker und Jens Friebe und ist seit 2014 auch solo aktiv mit dem soeben erschienenen vierten Soloalbum „The Internet Will Break My Heart“ (Fun in the church/ Moli Del Tro) verzieht er sich dahin, wo es sich noch halbwegs aushalten lässt: In den Untergrund.
Das Internet zerstört die Welt; Und das ist nicht erst so, seit Musk zu Trump‘s Göbbels geworden ist. Doch jetzt entfaltet das world wide web sein gesamtes enttäuschendes Potential. Alle Wunschträume von einer emanzipatorischen Wirkmacht der digitalen Multitude sind so restlos ausgeträumt, wie der arabische Frühling vom pränuklearen Winter verschluckt. Während sie in autoritären Staaten von oben gedeckelt werden, dienen Soziale Medien in der sogenannten freien Welt vor allem dem Lumpenkapital zur Zersetzung humanistischer Standards, den Resten der Linken zur selbstzerstörerischen Polarisierung. Aber die niedlichen Tiervideos! Auch sie haben ihre Schattenseite, die Imler im Titelsong zur Sprache bringt: „Die Tiere in der echten Welt stehen unter Druck“. Es scheint nur inzwischen keinerlei Notwendigkeit mehr zu geben, daran etwas zu verschleiern. Alles auf Abriss, alles auf Einsturz, mit modernster Technik zurück ins Mittelalter. George Orwell lässt grüßen.
Die Musik dazu ist stoisch, elektronisch und ja, auch dystopisch. Zu lachen gibt es in diesem unterkühlten, von Rhythmus dominierten Album selbst dann nichts, wenn die Statements vermeintlich ironisch gebrochen werden.
Zusammen mit Naomi Klaus moniert er „Ich werde wach mit der Anstalt/ Die Kacheln sind kalt, ich suche nach Halt/ Ich finde ihn nie, Agoraphobie“.
Zwischen krautrockiger Atmosphäre und Industrial-Tanzmusik gelingt Imler ein packendes und kluges Album, das die Abgründe des digitalen Zeitalters auf eindringliche Weise erforscht. - Jens Friebe
Aus dem Untergrund, für den Untergrund; „Vielleicht sollten wir unsere eigenen Kanäle graben, unsere eigenen Sender und Empfänger haben.
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