1833 reiste der italienische Kaufmann Giovanni Pietro Guglielmoli nach Zürich, mietete am Hirschengraben drei Marktstände und bot dort Pariser Mode zu günstigen Preisen an. Das Angebot fand grossen Anklang, und Guglielmoli konnte schon wenig später im Zentrum der Limmatstadt – erst an der Schipfe, dann beim Münsterhof – ein Kleidergeschäft eröffnen. Mit dem Erfolg änderte der Patron seinen Namen in Hans Peter Jelmoli; nach seinem Tod im Jahr 1860 führten seine Nachkomm:innen das Geschäft weiter. Mit dem damals neuartigen Konzept "Alles unter einem Dach" setzten sie Massstäbe, expandierten und zogen 1899 in den noch heute bestehenden imposanten Neubau hinter der Bahnhofstrasse um. Nach 126 Jahren ist das nun bald Geschichte: Am 28. Februar 2025 schliesst Jelmoli für immer seine Türen. Die Zürcher Regisseurin und Historikerin Sabine Gisiger ("Yalom's Cure", "Dürrenmatt – eine Liebesgeschichte") erzählt die bewegte Kulturgeschichte eines Warenhauses mit grossartigem Archivmaterial, zahlreichen Interviews mit Angestellten, die sich stolz "Jelmolianer" nennen, sowie mit Nachkomm:innen der Gründerfamilie. "Jelmoli – Biografie eines Warenhauses" ist sowohl ein bewegender Abgesang auf eine Epoche als auch eine Geschichtslektion über Konsumgesellschaft, Kolonialismus und Emanzipation sowie eine Liebeserklärung an die Welt der schönen Dinge.
