Kraftvolle Farben, klare geometrische Formen und zierlich bis üppige Muster zeichnen die Miniaturmalereien der indischen Region Bundelkhand aus. Südlich der Städte Delhi und Agra gelegen, entstanden an den fürstlichen Höfen von Orchha, Datia und Panna höchst aussergewöhnliche Meisterwerke der indischen Malerei. Sie gewähren einen tiefen Einblick in die künstlerische Praxis und Stilentwicklung vor den kulturellen und politischen Hintergründen der Region für die Dauer von drei Jahrhunderten bis ins 19. Jahrhundert. Als einziges Museum ausserhalb Indiens erhält das Museum Rietberg mit der Schenkung von Eva und Konrad Seitz eine einzigartige Sammlung von Werken dieser Art und kann diese bewegte Geschichte anhand einer Ausstellung zeigen.
Die Maler in Bundelkhand konzentrierten sich in ihren Motiven weitgehend auf klassische Themen der indischen Kunst: Sie stellten die Visualisierung von religiösen Texten sowie Liebesdichtungen in regionalsprachlichen Versionen ins Zentrum ihres Schaffens und verbanden so in ihren Werken das hinduistische Ideal der Hingabe (bhakti) auf unvergleichliche Weise mit künstlerischer Ästhetik. Das in der indischen Kunsttheorie vorherrschende Prinzip von rasa (deutsch: Geschmack, Stimmung, Essenz oder Saft) und die Frage, wie dies auf den Betrachter oder die
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Kraftvolle Farben, klare geometrische Formen und zierlich bis üppige Muster zeichnen die Miniaturmalereien der indischen Region Bundelkhand aus. Südlich der Städte Delhi und Agra gelegen, entstanden an den fürstlichen Höfen von Orchha, Datia und Panna höchst aussergewöhnliche Meisterwerke der indischen Malerei. Sie gewähren einen tiefen Einblick in die künstlerische Praxis und Stilentwicklung vor den kulturellen und politischen Hintergründen der Region für die Dauer von drei Jahrhunderten bis ins 19. Jahrhundert. Als einziges Museum ausserhalb Indiens erhält das Museum Rietberg mit der Schenkung von Eva und Konrad Seitz eine einzigartige Sammlung von Werken dieser Art und kann diese bewegte Geschichte anhand einer Ausstellung zeigen.
Die Maler in Bundelkhand konzentrierten sich in ihren Motiven weitgehend auf klassische Themen der indischen Kunst: Sie stellten die Visualisierung von religiösen Texten sowie Liebesdichtungen in regionalsprachlichen Versionen ins Zentrum ihres Schaffens und verbanden so in ihren Werken das hinduistische Ideal der Hingabe (bhakti) auf unvergleichliche Weise mit künstlerischer Ästhetik. Das in der indischen Kunsttheorie vorherrschende Prinzip von rasa (deutsch: Geschmack, Stimmung, Essenz oder Saft) und die Frage, wie dies auf den Betrachter oder die Betrachterin eines Bildes übertragen werden kann, stand für die Maler dieser Kunstregion stets an oberster Stelle.
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