"Donc, tu m'aimes totalement?" – "Oui je t'aime totalement, tendrement, tragiquement." Pauls Antwort an seine Lebensgefährtin steht – auch wenn der Beginn betörend schön ist – für eine der traurigsten Liebesgeschichten des Kinos und traurigsten Geschichten über die Liebe zum Kino. Als Drehbuchautor soll Paul auf Capri einen missratenen Film über die Odyssee retten; währenddessen sich Camille ihrer Verachtung ihm gegenüber bewusst wird. Dieses Ende dieser Filmehe ist eng verwoben mit Godards Verachtung für die kommerzielle Seite des Kinos.
Einer der Grundsätze des Nouvelle-Vague-Films war seine Ablehnung starker, etablierter Stars. Zur Zeit, als Bardot in "Le mépris" spielte, wurde sie zur Sexgöttin des europäischen Kinos stilisiert. Mit ihrer Besetzung wollte Godards Produzent Nacktaufnahmen und Glamour in den Film bringen. Godard gab ihm beides, karikierte jedoch diese stereotypen Ansprüche zugleich. In einem Cameo-Auftritt als Regieassistent wuselt Godard über das Set beim Dreh auf der Dachterrasse der Villa Malaparte auf Capri.
"Rund um diese Ungereimtheit strickt Jean-Luc Godard subtile Parallelen zu Homers Penelope-Geschichte, zu den Statuen Minervas und Neptuns, die über die moderne Tragödie nachgrübeln. Paradoxerweise erscheinen die Räume der Wohnung in Rom luftig,
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"Donc, tu m'aimes totalement?" – "Oui je t'aime totalement, tendrement, tragiquement." Pauls Antwort an seine Lebensgefährtin steht – auch wenn der Beginn betörend schön ist – für eine der traurigsten Liebesgeschichten des Kinos und traurigsten Geschichten über die Liebe zum Kino. Als Drehbuchautor soll Paul auf Capri einen missratenen Film über die Odyssee retten; währenddessen sich Camille ihrer Verachtung ihm gegenüber bewusst wird. Dieses Ende dieser Filmehe ist eng verwoben mit Godards Verachtung für die kommerzielle Seite des Kinos.
Einer der Grundsätze des Nouvelle-Vague-Films war seine Ablehnung starker, etablierter Stars. Zur Zeit, als Bardot in "Le mépris" spielte, wurde sie zur Sexgöttin des europäischen Kinos stilisiert. Mit ihrer Besetzung wollte Godards Produzent Nacktaufnahmen und Glamour in den Film bringen. Godard gab ihm beides, karikierte jedoch diese stereotypen Ansprüche zugleich. In einem Cameo-Auftritt als Regieassistent wuselt Godard über das Set beim Dreh auf der Dachterrasse der Villa Malaparte auf Capri.
"Rund um diese Ungereimtheit strickt Jean-Luc Godard subtile Parallelen zu Homers Penelope-Geschichte, zu den Statuen Minervas und Neptuns, die über die moderne Tragödie nachgrübeln. Paradoxerweise erscheinen die Räume der Wohnung in Rom luftig, während die Landschaft Capris beengend wirkt. Als Zugabe tischt uns Godard reihenweise filmische Spässe auf, kombiniert mit einer Vielzahl von Zitaten und Anspielungen, Doppelungen und Brechungen. Raoul Coutards Cinemascope-Kamera fängt all das mit prächtigen Bildern ein und erzeugt eine schwerelose, tranceartige Gesamtstimmung – ein blendendes Märchen." (Tom Milne, Time Out Film Guide)
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