Nach Ausbruch des Ukrainekrieges hat das beschauliche bretonische Städtchen Paimpont auf Initiative der Dorflehrerin Joëlle beschlossen, ukrainische Flüchtlinge aufzunehmen. Doch als anstelle einer ukrainischen eine syrische Familie in Paimpont eintrifft, beginnt die Solidarität der Bewohner:innen zu bröckeln; die kulturellen Differenzen scheinen zu gross. Joëlle, die Supermarktbetreiberin Anne und Bürgermeister Lejeune halten den Neuankömmlingen die Stange, während Klempner Hervé zum Brandstifter wird … Julie Delpy legt mit ihrem neuesten Film eine brandaktuelle und bissige Culture-Clash-Dramödie vor, eine französische Version von Ken Loachs "The Old Oak". Zeichnete Loach das bittere Bild der von der Politik im Stich gelassenen britischen Arbeiterklasse, deren Unmut und Verzweiflung sich in Fremdenfeindlichkeit äussert, so wählt Delpy die groteske Überzeichnung einer saturierten, ignoranten Gesellschaft, die selbst ihre karitativen Handlungen medial ausschlachtet. Christophe Caron schreibt in La Voix du Nord: "Julie Delpy trägt ihren Teil dazu bei, die verhaltene Willkommenskultur gegenüber Migranten in Frankreich anzuprangern. Sie tut dies mit einer schrillen Komödie, die ein bretonisches Dorf erschüttert. Die aufgenommenen Migranten haben leider nicht die erhoffte Hautfarbe. Selbst die Empathie hat ihre eigene Hierarchie!"
