Alma Mahler erhielt von ihrem Mann Gustav ein «Kompositionsverbot». Kritiker zweifelten bei einem Wettbewerb die Autorenschaft des Stückes an, das die britische Komponistin Rebecca Clarke eingereicht hatte, denn keine Frau könne ein Werk derartiger Qualität hervorbringen. Und Lili Boulangers Gewinn des renommierten Rom-Preises sowie des damit verbundenen Stipendiums in der Villa Medici versetzte dessen Leiter in höchste Aufregung: «Der Eintritt einer Eva in das irdische Paradies der Villa Medici wurde von gewissen Patriarchen als totale Katastrophe gefürchtet.» (Zeitschrift Musica)
Diese drei Anekdoten liessen sich problemlos um zahlreiche weitere und zumeist vergebliche Versuche von Komponistinnen, Anerkennung und Veröffentlichung für ihre Werke zu erwirken, erweitern. So mag es kaum verwundern, dass ein oberflächlicher Blick auf die Musikgeschichte vorgaukelt, dass das kompositorische Schaffen rein in Männerhand lag. Dass es sich dabei um ein Trugbild handelt, stellt die Liedmatinee
Herstory – her songs unter Beweis. Gemäss unseres diesjährigen Spielzeitmottos «Herstory» zeigen Mezzosopranistin Jennifer Panara und Pianistin Roxana Ionescu-Beck auf, wie vielfältig die Brandbreite von Frauen geschaffener Werke allein im Genre Kunstlied ist. Zu hören sind dabei Werke vom Anfang...
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Alma Mahler erhielt von ihrem Mann Gustav ein «Kompositionsverbot». Kritiker zweifelten bei einem Wettbewerb die Autorenschaft des Stückes an, das die britische Komponistin Rebecca Clarke eingereicht hatte, denn keine Frau könne ein Werk derartiger Qualität hervorbringen. Und Lili Boulangers Gewinn des renommierten Rom-Preises sowie des damit verbundenen Stipendiums in der Villa Medici versetzte dessen Leiter in höchste Aufregung: «Der Eintritt einer Eva in das irdische Paradies der Villa Medici wurde von gewissen Patriarchen als totale Katastrophe gefürchtet.» (Zeitschrift Musica)
Diese drei Anekdoten liessen sich problemlos um zahlreiche weitere und zumeist vergebliche Versuche von Komponistinnen, Anerkennung und Veröffentlichung für ihre Werke zu erwirken, erweitern. So mag es kaum verwundern, dass ein oberflächlicher Blick auf die Musikgeschichte vorgaukelt, dass das kompositorische Schaffen rein in Männerhand lag. Dass es sich dabei um ein Trugbild handelt, stellt die Liedmatinee
Herstory – her songs unter Beweis. Gemäss unseres diesjährigen Spielzeitmottos «Herstory» zeigen Mezzosopranistin Jennifer Panara und Pianistin Roxana Ionescu-Beck auf, wie vielfältig die Brandbreite von Frauen geschaffener Werke allein im Genre Kunstlied ist. Zu hören sind dabei Werke vom Anfang des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart: von Pauline Viardot, Alma Mahler, Lili und Nadia Boulanger, Rebecca Clarke sowie Lori Laitman.
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