Da haben sich zwei wiedergefunden. Schon in den 1990er Jahren spielten Aki Takase und Daniel Erdmann gelegentlich zusammen - bevor Erdmann nach Frankreich ging. 2017 begegneten sie einander zufällig am Flughafen von Paris. Sie nahmen es als Fingerzeig und erneuerten ihre Zusammenarbeit, etwa in Takases neuem Quintett-Projekt „Japanic“. Seit 2019 spielen die Beiden auch im Duo zusammen - während des ersten Lockdowns 2020 probten sie wöchentlich einmal per Videoschaltung. Das Duoformat liegt beiden sehr. Bei Takase können die Ideen am Klavier explodieren, frech, rhythmisch, dynamisch, mit fließenden Übergängen zwischen Oldtime und Free. Erdmann, musikalischer Erbe eines Archie Shepp, eines Heinz Sauer, ist ein Virtuose der gehauchten Töne, die immer neue Schlangenlinien bilden. Den Sonderstatus dieses Duos zeigen schon die Komposition die hoch originell, rhythmisch forciert, mit kontrapunktischem Witz und clever konstruiert sind - wunderbare Startvorgaben. Dieses Duo swingt und fetzt auf herausfordernde Art.