Der Schriftsteller Atef Abu Saif wurde 1973 im Flüchtlingslager Jabalia im Gazastreifen geboren und hat die meiste Zeit seines Lebens dort verbracht. Er studierte Politik- und Sozialwissenschaften in Bradford und Florenz und lehrte später an der Universität von Al-Azhar im Gazastreifen. 2019-2024 war er Kulturminister der Palästinensischen Autonomiebehörde mit Sitz in Ramallah.
Zu Beginn des Krieges, den inzwischen führende Experten als Völkermord einstufen, besuchte Atef Abu Saif seine Verwandten im Gazastreifen und dokumentierte das Erlebte in einem Tagebuch. Auszüge sind unter anderem in der New York Times, in der Washington Post und im SPIEGEL erschienen. Bei der ersten Waffenruhe konnte er den Gazastreifen verlassen. Seine Texte zeugen von einer feinen Beobachtungsgabe, einem liebevollen Blick auf die Menschen, und der Fähigkeit, selbst in den schlimmsten Situationen noch eine Sprache zu finden.
