Ausstellungsrundgang mit Kuratorin Annette Amberg
Die in Wien lebende Autorin, bildende Künstlerin und Forschende Belinda Kazeem-Kamiński setzt
sich in ihren Fotografien, Videos, Text- und Textilarbeiten mit den
Bedingungen Schwarzen Lebens in der afrikanischen Diaspora auseinander.
Dabei analysiert sie, wie rassistische Blickregime und koloniale Denk- und Handlungsweisen bis in die Gegenwart hineinwirken. Die Ausstellung kreist um das ambivalente Begehren westlicher Akteur:innen und die daraus resultierende Abwertung und Objektifizierung der sogenannten Anderen – etwa im Aufeinandertreffen von Wiener Bürger:innen und westafrikanischen Performer:innen im Jahr 1896 oder in der Untersuchung autoritativer Gesten westeuropäischer Ethnographen. Mittels visueller und performativer Strategien, die Lücken und Auslassungen priorisieren und auf Fürsorge und Imagination basieren, verbindet Belinda Kazeem-Kamiński in ihren künstlerischen Arbeiten Erzählungen und Menschen über Räume und Zeiten hinweg und bindet diese so ins Gespräch ein – die Personen aus der Vergangenheit ebenso wie das Ausstellungspublikum selbst.