Jan

23

Freitag

Fabio Vighi: Erfolgreiche Paranoia. Kriegsökonomie

Fabio Vighi: Erfolgreiche Paranoia. Kriegsökonomie Volkshaus Blauer Saal, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich Tickets
Türöffnung:
-
Volkshaus Blauer Saal, Zürich (CH)

Fabio Vighi, Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff, erläutert in seinem Vortrag die kollektive Verleugnung des Endes der kapitalistischen Produktionsweise, die Wahngebilde des Finanzkapitalismus und wie sie uns in eine neue Barbarei des Krieges führen.
Der Vortrag ist in Englisch und wird simultanübersetzt.

In seinem Vortrag bedient sich Fabio Vighi Jacques Lacans Begriff der Erfolgreichen Paranoia“. Damit bezeichnet der französische Psychoanalytiker einen psychischen Mechanismus, dem es dank eines wahnähnlichen Zustandes gelingt, „bei Verstand“ zu bleiben. Vighi überträgt dies auf unsere Gegenwart: Obwohl unsere heutige Welt von einer wahnhaften Ersatzrealität strukturiert wird, scheinen die sich darin bewegenden Subjekt scheinbar normal zu funktionieren. Mit diesem Wahn meint Vighi den kollektiven Glauben – ein gesellschaftlich sanktioniertes, kollektives Wahngebilde –, dass die zu Ende gehende kapitalistische Produktionsweise gesellschaftlichen Reichtum auch in Clouds, Plattformen, Finanzmärkten und Algorithmen erschaffen kann. Dieses luftige Reich führt aber nicht zu Wohlstand, sondern zu Krisen. Der Wahn indes muss aufrechterhalten bleiben, und damit auch die Krisendynamik. Es ist diese Krisendynamik insbesondere des Finanzsektors,

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Fabio Vighi, Professor für Philosophie und kritische Theorie an der Universität Cardiff, erläutert in seinem Vortrag die kollektive Verleugnung des Endes der kapitalistischen Produktionsweise, die Wahngebilde des Finanzkapitalismus und wie sie uns in eine neue Barbarei des Krieges führen.
Der Vortrag ist in Englisch und wird simultanübersetzt.

In seinem Vortrag bedient sich Fabio Vighi Jacques Lacans Begriff der Erfolgreichen Paranoia“. Damit bezeichnet der französische Psychoanalytiker einen psychischen Mechanismus, dem es dank eines wahnähnlichen Zustandes gelingt, „bei Verstand“ zu bleiben. Vighi überträgt dies auf unsere Gegenwart: Obwohl unsere heutige Welt von einer wahnhaften Ersatzrealität strukturiert wird, scheinen die sich darin bewegenden Subjekt scheinbar normal zu funktionieren. Mit diesem Wahn meint Vighi den kollektiven Glauben – ein gesellschaftlich sanktioniertes, kollektives Wahngebilde –, dass die zu Ende gehende kapitalistische Produktionsweise gesellschaftlichen Reichtum auch in Clouds, Plattformen, Finanzmärkten und Algorithmen erschaffen kann. Dieses luftige Reich führt aber nicht zu Wohlstand, sondern zu Krisen. Der Wahn indes muss aufrechterhalten bleiben, und damit auch die Krisendynamik. Es ist diese Krisendynamik insbesondere des Finanzsektors, die die heutige Politik vor sich hertreibt, indem sie sie zwingt, immer neue Notlagen und scheinbare „Lösungen“ zu erfinden. Neuestens im Ausblick auf eine in Europa geradezu enthusiastisch willkommen geheissene Kriegswirtschaft, die uns definitiv in die Barbarei führen wird.
Der Wahn ist der Versuch, den ökonomisch-systemischen Kollaps mit „Sinn“ zu stopfen. So bringt Vighi Psychoanalyse und Politische Ökonomie zusammen.

 

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Veranstalter:in

Tove Soiland

Total: XX.XX CHF

Infos

Ort:

Volkshaus Blauer Saal, Stauffacherstrasse 60, Zürich, CH