Das Experimentierfreudige und Eingängige gehen bei SUUNS Hand in Hand. Das klingt, als ob die No-Wave-Band Suicide mit Radiohead in einer leeren, schlecht beleuchteten Tiefgarage spazieren gingen und sich an der kleinen Tiki Bar im dritten Untergeschoss einen Tequila Sunrise genehmigten. Und weil sich das Melodiöse wie auch das Harte so harmonisch die Waage halten (auch in Ben Shemies mantrahaftem Sprechgesang), ist der Sound der Kanadier aus Montreal zwar dunkel und karg, nie aber kalt oder abweisend. Krautrock, Post-Punk, Noise oder Elektronische Musik geben als Wegweiser die Richtung vor, können aber auch schnell in die Irre führen, wenn sich plötzlich eine gezupfte E-Gitarre aus dem Trockeneisnebel erhebt, bevor sie sich wieder in einer Endlosschlaufe von Effektgeräten verflüchtigt. Überhaupt ist ihr jüngstes Album „The Break“ ungeheuer vielschichtig, von zärtlich gespenstisch bis hypnotisch opulent. Für Fans von Godspeed You! Black Emperor oder Clinic. Mit oder ohne Tequila Sunrise.