Die Matthäuspassion, komponiert vom Dresdner Kapellmeister Heinrich Schütz aus dem Jahr 1666, wurde für den liturgischen Gebrauch geschaffen. Sie nahm einen festen Platz im Gottesdienst der Dresdner Schlosskirche ein. Da während der Passionszeit keine Musikinstrumente verwendet werden durften, ist die Matthäuspassion frei von jeglicher Instrumentalbegleitung und in der schlichten Tradition des a cappella Gesangs verankert. Die musikalische Umsetzung der Sprache gelingt Schütz in beeindruckender Vielfalt. Dramatische Wortgestaltung und schlichte Verkündigung vergegenwärtigen die Botschaft von Jesu Leiden und Sterben. Während der Evangelist die Leidensgeschichte einstimmig vorträgt, sind die in die Erzählung eingebetteten Chöre der Jünger, der Juden, des Volkes und der Kriegsknechte für vierstimmigen Chor gesetzt.
Hans-Jürg Rickenbacher, Evangelist; Sergej Aprischkin, Jesus; Timothy Löw, Pilatus & Petrus; Chor «Cappella der Hofkirche Luzern»;
Ludwig Wicki, Leitung