Denkfiguren des Weiblichen in der zeitgenössischen rätoromanischen Literatur
Die Dissertation «Guarda tge schubanza, mettain in’emanza!» erforscht die Darstellung von weiblichen Figuren in der zeitgenössischen rätoromanischen Literatur. Verfolgt wird ein literatursoziologischer Ansatz. Im Fokus stehen sechs verschiedene literarische Frauenfiguren aus den Werken von Oscar Peer, Leontina Lergier-Caviezel, Cla Biert, Claudia Cadruvi, Gion Deplazes und Asa S. Hendry, wobei diese Untersuchungen durch die Kurzanalyse weiterer Texte ergänzt werden. Anhand dreier Denkfiguren des Weiblichen – Femme fatale, Mutter und Jungfrau – werden zugrundeliegende gesellschaftliche Vorstellungen, Normen, Ideale und Stereotypen untersucht. Die Arbeit betont sowohl die Reichhaltigkeit, Komplexität und Diversität der Figuren als auch die Prägung von Stereotypen und Klischees im Verständnis von Weiblichkeit. Es wird festgestellt, dass in der rätoromanischen Literatur sowohl sehr progressive als auch konservative Texte existieren, was auf ein Nebeneinander von Ungleichzeitigem hinweist. Die Dissertation integriert Ansätze aus der feministischen Literaturwissenschaft, indem sie den literarischen Kanon erweitert und auch Texte von bisher wenig beachteten Autor*innen, insbesondere Frauen, einbezieht. Die
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Denkfiguren des Weiblichen in der zeitgenössischen rätoromanischen Literatur
Die Dissertation «Guarda tge schubanza, mettain in’emanza!» erforscht die Darstellung von weiblichen Figuren in der zeitgenössischen rätoromanischen Literatur. Verfolgt wird ein literatursoziologischer Ansatz. Im Fokus stehen sechs verschiedene literarische Frauenfiguren aus den Werken von Oscar Peer, Leontina Lergier-Caviezel, Cla Biert, Claudia Cadruvi, Gion Deplazes und Asa S. Hendry, wobei diese Untersuchungen durch die Kurzanalyse weiterer Texte ergänzt werden. Anhand dreier Denkfiguren des Weiblichen – Femme fatale, Mutter und Jungfrau – werden zugrundeliegende gesellschaftliche Vorstellungen, Normen, Ideale und Stereotypen untersucht. Die Arbeit betont sowohl die Reichhaltigkeit, Komplexität und Diversität der Figuren als auch die Prägung von Stereotypen und Klischees im Verständnis von Weiblichkeit. Es wird festgestellt, dass in der rätoromanischen Literatur sowohl sehr progressive als auch konservative Texte existieren, was auf ein Nebeneinander von Ungleichzeitigem hinweist. Die Dissertation integriert Ansätze aus der feministischen Literaturwissenschaft, indem sie den literarischen Kanon erweitert und auch Texte von bisher wenig beachteten Autor*innen, insbesondere Frauen, einbezieht. Die Analyse erstreckt sich auch auf Medien wie Kalender und Anthologien, die innovative Perspektiven auf die Darstellung von Weiblichkeit bieten.
Viola Cadruvi (1992) ist im Unterland in einem rätoromanisch-deutschen Haushalt aufgewachsen. Sie hat Germanistik, Geschichte und Rumantsch studiert und arbeitet als Assistentin an der Universität Zürich. Viola Cadruvi schreibt Kurzgeschichten, längere Erzählungen und Kolumnen. 2014 hat sie den Premi Term Bel der rätoromanischen Literaturtage gewonnen, 2018 den Publikumspreis.
Leontina Lergier-Caviezel (1956) ist in Vrin/Val Lumnezia aufgewachsen. Sie hat Gedichte und Erzählungen in verschiedenen Reihen publiziert. Für die Tageszeitung La Quotidiana schreibt sie regelmässig Kolumnen. Ihr Erstling «Romana» erschien 2006 (Nies Tschespet). 2011 erschien «Nus duas». Leontina Lergier-Caviezel lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Bern.
Lesung: Viola Cadruvi, Leontina Lergier-Caviezel
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