«Inzwischen habe ich den «Sebastian im Traum» bekommen und viel darin gelesen: ergriffen, staunend, ahnend und ratlos; denn man begreift bald, daß die Bedingungen dieses Auftönens und Hinklingens unwiederbringlich einzige waren, wie die Umstände, aus denen eben ein Traum kommen mag.», schrieb Rilke im Februar 1915 an Ludwig von Ficker. Die Zeilen beziehen sich auf Georg Trakl, den Solitär in der deutschsprachigen Literatur. Elemente des Expressionismus, ähnlich denen eines Gottfried Benn, einer Else Lasker-Schüler oder eines Georg Heym und Ernst Stadler - bei allen Unterschieden und stilbestimmenden Differenzen, neben Einflüssen von Nietzsche, Rimbaud und Verlaine in der frühen Phase seines Schaffens, Anregungen von Novalis und Hölderlin, leitmotivischen Gedanken des «Fin de siècle» und vor allem Themen des Symbolismus spiegeln sich in dem Oeuvre Trakls wechselseitig.
Eine Veranstaltung der Seniorinnen- und Seniorenuniversität Luzern.