Musik und Mathematik
Zahlen üben seit jeher eine magische Faszination auf Komponisten aus. Dieterich Buxtehude etwa widmete sich ganz der Sieben: seine Trio-Sonaten in Op. 1 und 7, das siebenteilige „Membra Jesu nostri“ und die Passacaglia in D‑Moll mit ihren Mustern aus 4 Takten und 7 Noten, die sich 28-mal wiederholen – all das zeugt von seinem systematischen Spiel mit numerischer Struktur. Zugleich greift er in der Passacaglia die Zahl 4 wieder auf, etwa in den vier Abschnitten von jeweils 28 Takten – ein subtiler Bezug zur Liturgie und vielleicht sogar zur Symbolik der Mondphasen.
Auch Vincenzo Galilei, Vater von Galileo, ließ sich von Zahlen leiten. Er versuchte, die Entfernungen der Sterne – etwa zum Saturn – musikalisch mit Proportionen festzuhalten. Franz Tunder setzte auf die „Proportio auris“ aus Renaissance und Frühbarock, und Arnold Schönberg führte die mathematische Tradition mit seinem Dodekaphonismus und komplexen Kanons fort.